50 Jahre WPF – Bilanz einer Erfolgsgeschichte von 1960 bis 2010
Ende der fünfziger Jahre lagerten einige nicht vereinsgebundene Wassersportler (Segler und Paddler) ihre Boote an der Schwentinemündung in der damaligen Bootswerft Dreher (heute Gebr. Glau – Große Plöner See Rundfahrt).Man entschloß sich, einen Wassersportverein zu gründen, zumal es einen Zusammenschluss von Kleinbootfahrern in Plön trotz seiner dafür geeigneten Lage noch nicht gab. Am 1.5.1960 wurde dieser Gedanke in die Wirklichkeit umgesetzt. Der Bootsbauer Dreher rief den Wassersportverein Plön-Fegetasche e.V. ins Leben.
Die Sorgen und Nöte des jungen Vereins bestanden damals hauptsächlich darin, für die notdürftig untergebrachten Boote einen vorhandenen Bootsschuppen auszubauen und instandzusetzen. Die wassersportliche Betätigung geriet durch die Reperaturarbeiten, Bau des Fahnenmastes und Befestigung des Ufersstreifen in den ersten Wochen und Monaten ins Hintertreffen . Aber trotzdem – oder gerade deswegen – hatte sich das Vereinsleben gut entwickelt und der Verein wuchs auf über 50 Mitglieder heran und wurde 1961 ins Vereinsregister des Amtsgerichts Plön eingetragen. 1962 wurde der Mitglied des Landes-Kanu-Verbandes Schleswig-Holstein sowie DKV-Mitglied. 1964 erhielt des Vorstand Kenntnis von der Kündigung des Pachtgeländes. Es begann eine Zeit der Irrwege und des Suchens nach einem geeignetem Vereinsgelände. Zufällig wurde ein WPF-Mitglied aufmerksam auf das alte Turbinenhaus (Ölmühle), welches seit 1965 im Besitz der Stadt Plön war. Als die Räumung des Geländes an der Schwentinemündung unmittelbar bevorstand, gelang es dem seit 1962 amtierenden 1 Vorsitzenden Hermann Frahm mit Unterstützung aller in der Stadtvertretung vertretenen Parteien und des damaligen Bürgermeisters, mit der Stadt einen Pachtvertrag zu schließen.
Umzug in die Ölmühle
Im Juli 1965 zog der Verein in die „Ölmühle“ um. Die Freude der Kanuten war groß. Da der Standort für die Segler nicht geeignet war, erfolgte 1967 eine Trennung. Die Segler gründeten den SCvP. An dem neuen Vereinsgelände bestand erheblicher Renovierungsbedarf. Das völlig verwahrloste Turbinenhaus („Ölmühle“) wurde in den Jahren 1965/66 in über 2300 Stunden von den Mitgliedern in Stand gesetzt. Das Gelände wurde von Unrat befreit und einige 1000 Kubikmeter Erdreich wurden mit Schaufel und Schubkarre von Hand aufgeschüttet sowie Bäume und Sträucher neu gepflanzt. Schon 1966 konnte der WPF dank enormer Eigenleistung und Zuschüsse die Renovierung fertig stellen. In Form einer kleinen Einweihungsfeier stellte sich der Verein dann erstmalig im neu renovierten Vereinsheim der Öffentlichkeit vor. Der 1. Vorsitzende dankte den vielen Förderern und Spendern für die großzügige Unterstützung. Für die geleistete Arbeit wurde dem Verein von allen Seiten Lob und Anerkennung zuteil. Geplante Baumaßnahmen gingen in den 70iger Jahren kontinuierlich weiter. So konnte die alte Koksheizung aus dem Jahre 1910 durch eine moderne Ölheizungsanlage ersetzt werden. Durch die viel Eigenleistung wurde ein zweites, dringend benötigtes Bootshaus im Jahre 1974 erstellt. 1975 nahm der Verein die Dusch- und Umkleideräume sowie eine Überdachung in Angriff. 1984/85 wurde die Innenrenovierung des Vereinsheimes zum Abschluss gebracht.
Die 70er Jahre
Der Sport als eigentliche Aufgabe des Vereins – insbesondere die Jugendförderung – war auch in den schweren Zeiten des Aufbaus nicht vergessen worden. Mit den Jugendlichen wurde zunächst 1966 Kanu-Wanderfahrten mit Zeltlagern bei den Nachbarvereinen an der Schwentine durchgeführt. Mit von anderen Vereinen ausgesonderten Rennbooten, die in mühevoller Arbeit wieder hergerichtet wurden, ging es für die Rennkanuten dann auch erstmalig an den Start. In den Jahren 1972-74 mußten für die sich nun gefestigte Jugendgruppe 10 neue Rennboote beschafft werden. Schon bald zeigte sich, dass sich die Anschaffung bezahlt machte. Ende 1972 wurden 11 Landesmeister von Kreis und Stadt Plön geehrt. Aber auch die Wanderfahrer trugen den Namen des Vereins weit über die Grenzen des Landes hinaus. So konnte man sie in Schweden, Norwegen, Finnland, Frankreich, Belgien, Holland und sogar in Schottland antreffen. Für die jugendlichen Wandergruppen wurden Zelte und Wanderboote angeschafft. Die sportlichen Erfolge des Vereins konnten in den folgenden Jahren weiter gefestigt werden. Neben einer von Landesmeistern kam 1978 erstmalig ein Norddeutscher Vizemeister und ein 8. Platz bei der Deutschen Kanu-Meisterschaft hinzu. Eine weitere Steigerung erlebte die Rennsportabteilung im Jahre 1980. Insgesamt 27 Landesmeistertitel und ein 3. Platz bei der Norddeutschen Meisterschaft wurde erreicht. Schon 1967 wurde vom WPF erstmalig eine Kanuregatta auf dem Höft- und Behler See durchgeführt, die sich schnell einen guten Ruf erwarb und von Jahr zu Jahr mit neuen Melderekorden aufwartete. Nationalfahrer und Olympiateilnehmer versäumten die Teilnahme an der Plöner Regatta nicht.
Die 80er Jahre
In den Folgejahren musste von den Aktiven, bedingt durch Schul- und Berufsausbildung bzw. durch Einberufung zur Bundeswehr etwas kürzer getreten werden. Es fand in der Rennmannschaft und bei den Betreuern ein Generationenwechsel statt. Ab 1984 konnte wieder an die zurückliegenden Erfolge angeknüpft werden. Mit Ingo Kunze gelang es dem WPF ein Ausnahmetalent aufzubauen, dass in seiner Altersklasse über viele Jahre in der deutschen Spitze mitfuhr und diverse Titel für den Verein errang. Der Höhepunkt kam Ende der achtziger Jahre, als mit Jan Reger ein weiterer Juniorennationalfahrer für die Rennmannschaft des WPF gewonnen werden konnte. Ingo und Jan starteten in der Juniorennationalmannschaft und errangen auf den Deutschen Meisterschaften einen ersten und einen zweiten Platz.
Die 90er Jahre
Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1989 gab es noch einige Regatten mit Rekordmeldeergebnissen, aber das Interesse am Rennsport ließ nach. Die Aktiven gaben den Sport auf und die Trainer stellten ihre Tätigkeit ein. Letztendlich wurden auch keine Regatten mehr durchgeführt. Die verbliebene Jugendgruppe wurde dennoch weiter betreut und dem Wandersport zugeführt. Tagesausflüge, Wochenendtouren und Ferienfahrten wurden wie das Wintertraining durchgeführt. 1998 kam dann eine Zäsur. ´Nach 37 Jahren arbeits- und erfolgreichen Jahren kandidierte der 1. Vorsitzende Hermann Frahm nicht mehr. Das Amt übernahm der aus der eigenen Jugend stammende Plöner Rechtsanwalt Thilo Zimmermann. Im Rahmen des Generationswechsels wurde der Vorstand erheblich verjüngt. Ehemalige erfahrene Trainer und Jugendleiter nahmen Ihre Arbeit wieder auf, so dass auf breiter Ebene eine Wiederbelebung der Aktivitäten erfolgte. Als Ergebnis stellten sich bereits 1999 wieder die ersten Landesmeistertitel bei den Schülern und Jugendlichen ein.
2000 – 2010
Der WPF verfügt heute wieder über große und aktive Jugendgruppe, die nicht nur der Sport, sondern auch die sonstige gemeinsame Freizeitgestaltung auf dem Vereinsgelände verbindet.
Der Verein erfreut sich heute bei einer Mitgliederzahl von 175 einer regen Nachfrage von Interessierten in allen Altersgruppen. Den Mitgliedern steht ein konsequent erneuerter Bootspark auf einem wunderschönen Vereinsgelände zur Verfügung.